Mittwoch, 1. Juni 2011

 Willkommen auf der Insel Mainau








Die Mainau, als Mav(e)no(w), Maienowe (1242) bzw. Maienow (1357), Maienau, Mainowe (1394) und Mainaw (1580) erwähnt, ist mit etwa 45 Hektar Fläche die drittgrößte der Inseln im BodenseeDer Molassekalkfelsen befindet sich im nordwestlichen Teil des Bodensees, dem Überlinger See. Sie ist von dessen Südufer über eine Brücke zu erreichen und verfügt über einen eigenen Schiffsanleger. Die nächsten größeren Städte sind Konstanz, Meersburg und Überlingen. Die Insel gehört zum Stadtteil Litzelstetten-Mainau der Stadt Konstanz und befindet sich im Besitz der schwedischstämmigen Adelsfamilie Bernadotte. Die gräfliche Familie ist bis heute wichtiger Teil der Attraktion der Mainau Die Insel ist an der Oberschwäbischen Barockstraße gelegen.

Geographie

Die Insel liegt auf einer Höhe zwischen 395 und 425 Meter über Normalnull. Ihre Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 1100 Meter, ihre größte Breite 610 Meter. Die kürzeste Entfernung der abgesunkenen Molassescholle zum Seeufer beträgt 130 Meter. Mainau hat nur wenige Einwohner. Meyer's Konversationslexikon von 1888 gab eine Bevölkerung von 28 an. Zur Volkszählung 1961 wird eine Bevölkerung von 123 nachgewiesen. Eine Schätzung von 2008 geht von einer Bevölkerung von 185 aus.

Park- und Gartenanlagen

Lage der Mainau im Stadtgebiet von Konstanz
Eingang der Insel Mainau vom Schiffsanleger
Die 1959/1960 angelegte Allee von Metasequoien im Mai 2006
Bedingt durch das günstige Bodenseeklima wachsen auf dem tropfenförmigen Eiland[2] Palmen und andere mediterrane Pflanzen im Schlosspark. Wegen ihrer überaus reichen subtropischen, teilweise auch tropischen Vegetation wird die Mainau auch als Blumeninsel im Bodensee bezeichnet. Der 2004 verstorbene Graf Lennart Bernadotte nannte seine Insel gerne das Blumenschiff.[2] Weiterhin beschrieb er das bekannte und für Besucher gegen Eintrittsgelder zugängliche Ausflugsziel mit folgenden Worten:
    „Sie ist eine kokette kleine Dame, diese Mainau, die stets und ständig große Aufmerksamkeit fordert, noch mehr Liebe und vor allem unaufhörlich neue Kleider.“
    – Lennart Bernadotte


Wobei er mit den „neuen Kleidern“ zuerst den immer wieder neu von Gärtnerhand gewebten Blütenüberwurf gemeint haben mag.
Herzstück der Blumeninsel ist neben den historischen Gebäuden das von Großherzog Friedrich I. ab 1856 angelegte parkähnliche Arboretum mit seinen 500 verschiedenen Arten von zum Teil seltenen und sehr wertvollen Laub- und Nadelgehölzen. Darunter befindet sich einer der „ältesten“ Urweltmammutbäume (Metasequoia glyptostroboides) Deutschlands. Der aus China stammende Baum war 1952 als 70 Zentimeter großes Bäumchen im Ufergarten ausgepflanzt worden.Besonders gewaltig sind einige Exemplare des Riesenmammutbaumes (Sequoiadendron giganteum). Die Samen dieser Bäume kamen 1853 aus Kalifornien, und 1864 ließ Friedrich I. zahlreiche Bäume auf der Mainau pflanzen. Damit gehören sie zu den ältesten ihrer Art in Europa.Neben den riesigen Mammutbäumen befinden sich kostbare Zedern, Metasequoien und Tulpenbäume. Das Arboretum dehnt sich nordwestlich vom Schloss auf der Hochfläche aus.
Im Frühjahr Ende März/Anfang April beginnt auf der Mainau das Blumenjahr im Palmenhaus mit einer großen Orchideenschau. Von Ende März bis Mitte Mai blühen auf der Mainau Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Hierzu wurden im östlichen Teil der Insel an der sogenannten Frühlingsallee parallel des Weges Tausende von Tulpen-, Narzissen- und Hyazinthenzwiebeln gepflanzt. Ebenfalls im Frühjahr gedeihen auf der Insel Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Primeln.

In der Übergangszeit von Mai und Juni zeigen sich die Blüten der 200 Rhododendren- und Azaleensorten. Westlich vom Comturey-Keller kommt man zu dem ebenfalls durch Großherzog Friedrich I. im italienischen Stil angelegten Rosengarten. Der sogenannte italienische Rosengarten ist eine streng geometrische Anlage mit Pergolen, Skulpturen und Brunnen. Im Sommer betört der Duft der rund 500 verschiedenen Rosensorten,vor allem Beetrosen. Auf der ganzen Insel finden sich etwa 30.000 Rosenstöcke von 1200 Sorten. Eine Barocktreppe führt hinauf zur aussichtsreichen Schlossterrasse.

Die Frühlingsallee führt zu den Mediterran-Terrassen mit ihren exotischen Kübelpflanzen, wo im Sommer Palmengewächse, Agaven, Kakteen und Bougainvillen mediterranes Flair versprühen. Von hier hat man ein Panorama auf die Bodenseelandschaft und die Alpen. Im Juli zeigen sich auf der Mainau die Blüten der Engelstrompeten und des Hibiskus, im August die der Passionsblumen.
Südlich breitet sich der Südgarten aus, wo im Herbst von September bis Oktober die Dahlienfelder mit etwa 20.000 Dahlienbüschen von 250 Sorten in herrlichen Farben leuchten. Im östlich anschließenden Ufergarten wachsen Frühlings- und Sommerblumen, darunter eine Sammlung verschiedener Fuchsienarten. Ein beliebtes Fotomotiv ist das Bodenseerelief, ein nach Jahreszeit unterschiedlich gestaltetes Blütenbild in Form des Bodensees.

An der Nordseite der Insel liegt der kleine Hafen mit Schiffsanlegestelle, wo die Ausflugsschiffe anlegen und es einen weiteren Eingang gibt.
Im ganzjährig geöffneten Schmetterlingshaus auf der Mainau, mit etwa 1000 Quadratmeter das größte seiner Art in Deutschland, spazieren die Besucher bei 26 Grad und 80 bis 90 Prozent Luftfeuchtigkeit durch eine tropisch anmutende Umgebung mit rauschenden Wasserfällen und exotischen Gewächsen und Blumen. Je nach Saison fliegen 700 bis 1000 bunte Falter bis zu 80 verschiedener Schmetterlingsarten, vor allem südamerikanischer Herkunft, frei zwischen den Besuchern durch die Tropenlandschaft. Rund ein Drittel der gezeigten Schmetterlingsarten vermehrt sich hier auf natürliche Weise. Doch ist es ganz unterschiedlich, wie viele Nachkommen es gibt. Aus diesen Gründen bekommt das Schmetterlingshaus wöchentliche Lieferungen von 400 Puppen von Züchtern aus Costa Rica, England und Holland. Rund 20.000 Euro beträgt das Budget im Jahr für neue Raupen Die Gartenanlage rund um das Schmetterlingshaus wurde als Lebensraum für heimische Schmetterlinge gestaltet. Angeschlossen ist ein Duftgarten mit mehr als 150 Duftplanzenarten.
Auf der Mainau gibt es außer den Park- und Gartenanlagen auch ein Pfauengehege, einen Streichelzoo mit Ziegen und Ponys, sowie einige gastronomische Einrichtungen. Speziell für Kinder gibt es das rund 1100 Quadratmeter große Mainauer Kinderland „Wasserwelt“, einen Spielplatz mit einem 60 Zentimeter tiefe Wasserbecken, das von Flusssteinen mit einem Gesamtgewicht von rund 130 Tonnen eingefasst wird. In der Mitte des mit 170.000 Liter Wasser gefüllten See liegt wiederum eine Insel. Auf dem See können die Kinder mit Flößen umherfahren oder sich mit einer Holzfähre hinüberziehen. Rundherum stehen Holzhäuser als Klettergerüste, die laut Planern an die Zeit der Pfahlbauten erinnern sollen. Verbunden sind die Häuschen durch Hängebrücken und Kettenstege. Dazu gibt es Wasserrinnen und extra Matschtische. Falls ein Kind beim Spielen allzu tief in die Wasserwelt eingetaucht sein sollte, haben die beiden Mainauplaner Matthias Wagner und Markus Zeiler auch vorgesorgt: Am Spielplatz wurde in einem Kiosk ein Wäschetrockner aufgestellt, in dem die Eltern die nassen Kinderklamotten selbst trocknen können. Die Spiellandschaft wird wie alle anderen Spielplätze vom TÜV SÜD abgenommen und regelmäßig inspiziert.Bauwerke

Schloss

Das Schloss wurde nach den Entwürfen von Johann Caspar Bagnato (Giovanni Gaspare Bagnato) und unter seiner Bauleitung 1739 begonnen und nach siebenjähriger Bauzeit vollendet.Das dreiflügelige Barockschloss wurde um einen Ehrenhof und mit einem seitlichen Terrassengarten angelegt. Am Mittelrisalit prangt das riesige Deutschordenswappen. Das Schloss ist bis heute Wohnsitz der gräflichen Familie. An der gräflichen Fahne, die auf dem Schlossdach gehisst ist, kann man erkennen, ob die gräfliche Familie anwesend ist. Die Privaträume liegen im Nordflügel, also vom Schlosshof aus links, im nicht zugänglichen Teil des Schlosses. Herzstück ist der ehemalige Audienzsaal, der in Weiß und Gold gehaltene sogenannte „Weiße Saal“, der sein heutiges Aussehen erst 1883 erhielt. Er ist nur zu Konzerten oder besonderen Veranstaltungen öffentlich. Im Mitteltrakt werden Wechselausstellungen gezeigt. Im Südflügel befindet sich ein Café mit Terrasse unter den hohen Palmen der Schlossterrasse. Das Palmenhaus, eine aufwändige Glaskonstruktion, schützt die Bäume ganzjährig. Hier wachsen mehr als 20 Palmenarten, darunter eine mehr als 15 Meter hohe Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis), die 1888 gepflanzt wurde.


Schlosskirche

Der Neubau der Schlosskirche St. Marien von 1732 bis 1739, am südöstlichen Ende der Insel neben dem Schloss, gilt als das Erstlingswerk von Bagnatos zahlreichen Kirchenbauten.[10] Bei der Schlosskirche handelt es sich um eine rechteckige Saalkirche, 20 Meter lang und 9,5 Meter breit, mit halbrundem Altarhaus. Hochgestellte Rechteckfelder gliedern die Außenfront, wobei die Seitenwände Rundbogenfenster aufweisen. Über der Westwand erhebt sich ein Giebel und darüber der Turmaufbau mit geschwungener Turmhaube. Das Innere gliedert sich in ein rechteckiges Schiff mit dem halbrunden Chor und der dem Altar gegenüberliegenden Orgelempore. Sie ist ausgestattet mit Altären, Kanzel und Skulpturen von Joseph Anton Feuchtmayer (1696–1770). Franz Joseph Spiegler (1691–1757) fügte 1737/1738 das Hochaltargemälde und die Deckenfresken hinzu. Seine Werke sind eingebettet in das umfangreiche Bandstuckwerk von Francesco Pozzi (1704–1789). Johann Baptist Babel (1716–1799) trug eine Schwarze Madonna zur Ausstattung bei. Die beiden Seitenaltäre weisen sehr bewegte Engelsfiguren auf. Der linke Seitenaltar wird durch den Märtyrer Sebastian bekrönt, der rechte durch den heiligen Nepomuk. Das Altarbild des Hochaltars stellt Maria mit dem Kind, die heilige Familie und Johannes den Täufer dar. Die Deckenfresken beschäftigen sich ebenfalls mit dem Leben Mariens. Die ursprüngliche vom Konstanzer Meister Johann Michael Bihler (1687/88–nach 1763) erbaute und von Feuchtmayer dekorierte Orgel wurde 1823 verkauft und um 1860 durch eine neue Orgel im spätklassizistischen Stil ersetzt. In der Krypta befindet sich Bagnots Grab. Die Schlosskirche gilt als Ausgangspunkt des oberschwäbischen Hochbarocks und wird als Hochzeitskirche genutzt.

Gärtnerturm, Comturey-Keller, Tor

Westlich gegenüber dem barocken Schloss- und Kirchenensemble befindet sich der sogenannte Gärtnerturm. Die Mauern, ein Teil der mittelalterlichen Festungsanlage, stehen in einem Gegensatz zur festlichen Schlossfassade. Früher war hier eine Kellergewölbe für die Vorratshaltung und die Kelterei tief in den Felsen getrieben worden. Heute ist der Turm eines der Restaurants der Mainau-Gastronomie. Im Restaurant Comturey-Keller kann man mit Blick auf den See essen. Eine besondere Attraktion des Lokals ist das 25.000 Liter fassende sogenannte „Zehntfass“. Im Fass ist eine Multivisionsschau zur Bodenseelandschaft zu sehen. Der Torbau nahebei stammt aus dem 18. Jahrhundert, der Anbau ist klassizistisch.



Geschichte
Vor- und Frühgeschichte

Am Südufer der Mainau wurden 1862 erste Spuren früher Besiedelung des Bodenseeufers gefunden und vom Domänenverwalter Walter 1864 ausgebeutet. Darunter waren auch Keile, Topfscherben, Feuersteinsplitter, eine Axt und ein Reibstein. Die Pfahlbausiedlung aus sechs Häusern wurde in den 1930er Jahren freigelegt und in die Jungsteinzeit (Neolithikum) um 3.000 v. Chr. datiert. Jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Pfahlbausiedlungen fanden sich entlang des Nordstrandes und südwestlich der Insel in der Flachwasserzone.
Um 400 v. Chr. war die Mainau womöglich keltischer Siedlungsraum. Begünstigt durch ihre Insellage bot sie den Siedlern, vermutlich vom Stamm der Helvetier, durch das Wasser des Bodensees einen natürlichen Schutz. Siedlungsbelege fehlen jedoch.



Antike

Der römische Feldherr Tiberius brachte gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Drusus in den Jahren 15 bis 13 v. Chr. Raetien und das im Norden gelegene Vindelicien unter römische Herrschaft. Dem war der Befehl des römischen Kaisers Augustus, ihres Stiefvaters, vorausgegangen, der die Unterwerfung des von den Rätern bewohnten Landes rund um den Bodensee, also auch der Mainau, anordnete. Laut dem antiken griechischen Geschichtsschreiber Strabo soll im Jahr 15 v. Chr. Tiberius im Seekampf gegen die Vindeliker eine Bodenseeinsel als Flottenstützpunkt genutzt haben Man hat abwechselnd jede der vier damaligen Inseln (Lindau, Mainau, Reichenau oder Wasserburg) für diese Insel gehalten. Nach dem Ausscheiden von Lindau und Wasserburg verbleiben noch die Reichenau und die Mainau, jedoch gestützt auf Fundstücke kommt wohl nur die Mainau in Frage Das würde bedeuten, dass die Römer die Insel unweit von Constantia (Konstanz) für ein Kastell, eine Schiffswerft und eine kleinere Flottenstation der römischen Bodenseekriegsflotte des Tiberius,die ihren Hauptsitz in Brigantium (Bregenz) hatte, nutzten. Siedlungsbelege fehlen jedoch.Mittelalter und Frühe Neuzeit
Nachdem die Alamannen die Römer ab dem 4. Jahrhundert am Bodensee ablösten, siedelten sie vermutlich auch auf der Mainau. Siedlungsbelege bis in das Mittelalter fehlen. Im 5. und 6. Jahrhundert wird die strategisch wertvolle Mainau alamannisches Herzogsgut und später Teil eines fränkischen, von Bodman aus verwalteten Königsguts. Die Mainau wurde Rittersitz.
Im Jahr 724 ging die Insel neben anderen Landstreifen des Bodanrück als Geschenk an das mächtige Kloster Reichenau, wobei den Schriftquellen keine Details zur Bebauung zu entnehmen sind.Die Mainau wurde den Herren von Maienowe (Berthold von Maienowe erwähnt 1242 und 1257 und später den Edlen zu Langenstein zu Lehen aufgetragen,bis sie 1271 von dem auf der Reichenau ansässigen Ministerial Arnold von Langenstein mit seinen vier Söhnen Hugo, Berthold, Arnold und Hugo dem Jüngeren eigenmächtig an den Deutschherrenorden weiterverschenkt wurde. Daraufhin wurden zwei seiner Söhne in den Deutschorden aufgenommen.1272 wurde hier eine Kommende eingerichtet. Das Kloster musste sich auch mit dieser Entfremdung abfinden, konnte aber in einem Vertrag erreichen, dass Schloss Sandegg (Thurgau/Schweiz) und weitere Güter zurückgegeben wurden. Das ursprünglich in Sandegg ansässige Deutschordenshaus wurde auf die Mainau verlegt, die Burganlage wurde ausgebaut. Zu Anfang bestand der Konvent aus Mitgliedern von Ministerialenfamilien des Klosters Reichenau und aus auswärtigen Adligen, sowie aus Geistlichen, die jedoch nicht adliger Herkunft sein mussten.
Kreuzigungsgruppe Christus am Kreuz
Die Kommende Mainau gehörte zur Ballei Elsass und Burgund. Der Landkomtur, der der direkte Vorgesetzte des Komturs war, saß in Altshausen. Dank eines fortschrittlichen Beamtenwesens und mit zunehmender Macht der Komture nahm auch der Einfluss des Ordens insgesamt zu, was auch für die Mainau-Komture galt. Die Kommende Mainau hatte sich Dank einer stetigen Erwerbspolitik zur wohlhabendsten Kommende der Ballei entwickelt. Sie bestand aus der Insel Mainau, der Herrschaft Mainau, die die hohe und niedere Gerichtsbarkeit innehatte, der Herrschaft Blumenfeld und dem Amt Überlingen.
Im 16. Jahrhundert kam es zur Besetzung der Mainau durch österreichische Truppen nach dem Öffnungsrecht während des Schmalkaldischen Kriegs (1546 bis 1547). Im selben Jahrhundert wurde auf der Insel ein Wachturm errichtet. Der so genannte Schwedenturm ist ins Jahr 1588 datiert.
Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618 bis 1648) landeten am 11. Februar 1647 schwedische Truppen unter dem Oberbefehl Carl Gustav Wrangels mit 13 Schiffen am Ufer der Mainau, die mit doppelten Mauern geschützt war. Die Insel wurde so schlecht verteidigt, dass Wrangel die Insel durch Übergabe des Komturs-Oberisten Johann Werner Humpis von Waltram schon am vierten Tag in seine Hand bekam. Nach dem Westfälischen Frieden 1649 verwüsteten die Schweden die Insel und zogen mit Beute im Wert von 4,5 Mio. Gulden ab.
Mit der Besetzung durch die Schweden verbindet sich die Legende über das so genannte „Schwedenkreuz“. Es handelt sich um eine in Bronzeguss ausgeführte Kreuzigungsgruppe Christus am Kreuz mit den zwei Schächern, in Lebensgröße, sehr naturalistisch gehalten, auf einem Spätrenaissanceständer am Eingang der Insel. Es gilt als ein ausdrucksstarkes Zeugnis des noch von der Gotik geprägten Manierismus am Bodensee. Die Kreuzigungsgruppe soll ursprünglich bei der Schlosskirche gestanden haben und von den Schweden in den See geworfen worden sein. Sie soll dem Abtransport durch die Besatzer in einem Wagen mit zwei vorgespannten Pferden dadurch entgangen sein, dass das Kruzifix am Berg von Litzelstetten plötzlich so schwer wurde, dass nicht einmal zwölf Pferde es mehr bewegen konnten. Weiterhin heißt es, dass Bauern es dann wieder zurück an die heutige Stelle brachten. Über die Entstehung des Schwedenkreuzes gibt es zwei Theorien: Die erste besagt, dass es der „Deutschorden-Komthurs Schenk von Stauffenberg – reg. 1569–1577 – als Denkmal zum Lob und zur Ehre unseres Heilands und Erlösers hat errichten lassen“, laut mündlicher Überlieferung nach einer glücklich vollbrachten Seefahrt. Die zweite besagt, dass die Komturei zum Andenken und Dank für den Wiederbesitz einen Rotguss aus Überresten der Kanonen fertigen und neben dem Steg im See aufstellen ließ. Es wurde zu einem bedeutenden Wallfahrtsziel.














Willkommen in Teneriffa

unser urlaub in teneriffa 2009, ich denke ich muß nicht viel schreiben alleine die vielen bilder sagen schon aus wie schön es dort war








































Petit Arnsberg




Burg Klein-Arnsberg

Die Ruine der Burg Klein-Arnsberg (frz. Petit Arnsberg oder Petit Arnsbourg) befindet sich auf einem Berg nördlich der Gemeinde Obersteinbach im Kanton Wissembourg / Département Bas-Rhin, in Frankreich.
Außer Kammern, Gängen und Treppen im Felsen ist heute noch eine Mauerecke des Wohnturmes der Oberburg vorhanden. Erhalten ist ferner ein den Eingang zur Oberburg sichernder Torturm.
Bei dieser Felsenburg handelt es sich wohl um den kleinsten Adelssitz im Elsass.

Geschichte

Die Burg ist urkundlich erst seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar, das vorhandene Mauerwerk (Buckelquader am Torturm siehe Bild unten) würde aber für eine Entstehung in spätstaufischer Zeit (mind. Mitte 13. Jh.) sprechen. Auf der Burg saßen die Herren von Wasigenstein, welche die Burg als Lehen der Abtei Weißenburg in Besitz hatten. 1335 wird die Burg als Versteck des Raubritters Friedrich von Wasigenstein belagert und erobert.
Von 1360 an im Besitz der Herren von Ochsenstein, wechseln in der Folge häufig die Besitzer. Um 1400 besitzen die Herren von Dahn (Than) die Burg als Lehen. Friedrich von Dahn verkauft 1420 eine Hälfte der Burg an Ludwig von Lichtenberg. Um 1483 besitzen die Herren von Adelsheim die Burg als Lehen. Nach 1485 kommt die Burg im Erbgang in das Eigentum der Grafen von Zweibrücken-Bitsch. Diese lassen die Burg ab 1494 umfassend renovieren.
Über verschiedene Lehensleute kommt die Burg durch die Verträge von 1604 und 1606 an den Grafen Johann Reinhard von Hanau-Lichtenberg. Im Dreißigjährigen Krieg wird die Burg 1635 zerstört und ist seit dieser Zeit eine Ruine.












Der Simserhof






Simserhof war die Bezeichnung eines Artilleriewerks der französischen Maginot-Linie etwa 4 km westlich von Bitche entfernt an der D 35 Richtung Sarreguemines. Das dem Festungsabschnitt Rohrbach zugeordnete Werk erhielt seinen Namen von einem früher dort befindlichen Bauernhof (frz. Ferme) und hatte die Aufgabe, den Grenzvorsprung nördlich Bitche (frz. Môle de Bitche) zu schützen.

Aufbau

Ein erster Plan vom 7. Juni 1929 sah für den Simserhof nur eine etwa 260 m breite Befestigungsanlage mit fünf Geschützen vor, die von einem Graben umgeben sein sollten. Wenig später entschied man sich, hier zwei getrennte Anlagen aufzubauen und diese nur über ein unterirdisches Gangsystem miteinander zu verbinden. Der endgültige Bauplan wurde schließlich am 16. September 1930 genehmigt. Auf einer Breite von 750 m sollten zwei Halbwerke mit hauptsächlich flankierend wirkenden Waffen entstehen und dazwischen ein Mittelwerk mit Geschütztürmen, um den Fernkampf zu führen. Noch immer waren für beide Halbwerke je ein Rundumgraben vorgesehen. Zwischen 1930 und 1933 entstand der Rohbau. Anschließend begann die Installation der technischen Einrichtung und der Geschütze. 1938 war das Festungswerk fertiggestellt. Zeitweise waren daran 2000 Arbeiter Tag und Nacht beschäftigt. Letztlich entstanden zwei Eingangs- und acht Kampfblöcke. Der vorgesehene Graben und einige andere Verstärkungsbauten wurden aus finanziellen Gründen nicht realisiert. Der Mannschaftseingang führt über ein Treppenhaus und einen Aufzug in das unterirdische Gangsystem. Die Anlieferung von Munition und Versorgungsgütern zum Werk erfolgte über eine 60-cm-Feldeisenbahn, die über Reyerswiller und Lemberg nach St. Louis führte. Von dort ging es mit der Normalspurbahn weiter zum Munitionsdepot in Wingen. Im Werksinneren wurde die Munition in einem etwa 150 m großen Hauptmunitionslager (M1) mit sieben Zellen sicher gelagert, um von dort mit der elektrifizierten Werksbahn nach vorne zu den Kampfblöcken transportiert zu werden.
Die unterirdische Kaserne für die insgesamt 813 Mann Besatzung bestand wie bei einem solchen Werk üblich aus einer Sanitätsabteilung mit Operationsraum, einer Versorgungsabteilung zur Bevorratung von Lebensmitteln und einer Großküche, Ruhe- und Bereitschaftsräumen mit Duschen und Toiletten sowie einer technischen Abteilung mit Kraftwerks- und Heizungsanlagen und entsprechenden Werkstätten. Die unterirdische Hauptgalerie hat etwa eine Länge von 2 km.
Die acht Kampfblöcke, auf einem Gelände von etwa 30 ha verteilt, sind in drei Abschnitte aufgeteilt: Im Halbwerk West lagen die Artilleriekasematten 1, 2 und 5, im Halbwerk Ost die Artilleriekasematten 3, 4 und 6. Dazwischen lagen die Artilleriebunker 7 und 8. Alle Geschütze zusammen konnten etwa 2,5 t Munition pro Minute verschießen.
Die Gesamtkosten für die Anlage beliefen sich auf 118 Millionen Franc.




Kampfhandlungen

Die deutsche Wehrmacht griff im Westfeldzug das starke Artilleriewerk Simserhof nicht direkt an. Am 14. Juni 1940 gab das Werk mehrere Salven mit Block 8 auf feindliche Patrouillen bei Groß Rederching ab. Nach dem Durchbruch der 1. Armee im Saarabschnitt standen die Deutschen im Rücken der Befestigungslinie. Nacheinander fielen die Infanteriewerke Haut Poirier (21. Juni) und Welschhoff (23. Juni), die zu weit entfernt lagen, um wirksamen Schutz von hier zu erhalten. Angriffe auf das Nachbarwerk Rohrbach, das voll im Wirkungsbereich der Waffen vom Simserhof lag, konnten jedoch abgewiesen werden. Am 30. Juni 1940 ergab sich die Besatzung. Zwei Generatoren und einige anderen technischen Einrichtungen wurden während der Besatzungszeit demontiert. Die Deutschen lagerten vor allem Munition und Torpedos hier ein. Im Dezember 1944 hielt sich eine kleine deutsche Einheit im Simserhof auf. Die 7. US Armee beschoss das Werk sechs Tage lang mit schwerer Artillerie (darunter waren auch 24-cm-Haubitzen) und die US-Air Force flog mehrere Luftangriffe, als die Deutschen am 19. Dezember das Werk aufgaben und nach der Durchführung weiterer Sprengungen im Inneren aus den Notausgängen im Block 4 und 6 flüchteten. Das US-Infanterieregiment 71 (44. US-Division) besetzte anschließend den Simserhof.

Die Festung heute

Das schwer beschädigte Werk wurde nach dem Krieg wieder instand gesetzt. Block 5 blieb davon ausgenommen. Bis 1956 waren hier noch Soldaten fest stationiert und noch 1992 wurde das Werk gelegentlich bei Manövern belegt. Seit 1965 hat die französische Armee im ehemaligen Hauptmunitionslager ein Museum eingerichtet. Das Artilleriewerk Simserhof ist regelmäßig für Besucher geöffnet.